Rund 300 Gäste bejubelten am Ende begeistert und ergriffen das Jubiläums-Konzert des Shalom-Chores am 26. Mai, zu dessen Ergänzung Kantor und Chorleiter Assaf Levitin außerdem noch die anderen beiden eingeladen hatte, mit denen er die „3 Kantoren“ bildet.
Diese vielen Besucherinnen und Besucher ließen sich auch nicht davon abschrecken, dass laut dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung die Anwesenheit einer Kippa Gefahr bedeutet. Dieser Abend war auch ein Zeichen dafür, dass am Ende nicht die das letzte Wort haben werden, die den Hass säen.
Aber vor allem hat der Abend bewegt und begeistert. Synagogale Musik aus verschiedenen Orten, Zeiten und Stilen, z.T. auch eigene Kompositionen des Dirigenten, vom Chor text- und stimmsicher und mit Ausdruck vorgetragen – immer wieder verschwammen die Grenzen von Konzert und Gottesdienst.
Stücke aus dem synagogalen Gottesdienst wechselten ab mit Volksliedern in kunstvollen Arrangements. Wir wurden eingeladen, uns wie im biblischen Hohelied so von Gott geliebt zu fühlen, wie der Apfel, über den der Wind streicht. Wir wurden mit hineingenommen in die Begeisterung über die Tora Gottes, sein Wort, das er uns verkündet hat. Wir lachten über die Geschichte vom Knecht, der seinem Herrn Lieder statt Pferde kauft und dabei, ohne es zu wissen, das Lied gefunden hat, das bei der Ankunft des Messias gesungen wird.
Und wie auch immer die Stimmabgabe an diesem Wahlsonntag ausgehen würde: die Stimmen dieses Abends haben bei vielen Zuhörinnen und Zuhörern eine dankbare und hoffnungsfrohe Stimmung hinterlassen!
-mw