Wir wissen ja, einige Männer wären gerne dabei. Aber das ist schon aus Platzgründen nicht möglich. Mit 65 Teilnehmerinnen war der Raum im Gemeindezentrum auch dieses Mal wieder bis an seine Grenzen ausgelastet.
Dr. Gabriela Dürkop ist eine sehr beliebte Gastrednerin bei den Frauenfrühstücken in unserer Gemeinde. Ihre Vorträge sind hervorragend strukturiert, anschaulich und humorvoll.
Am 6. April ging es um die Frage: Hochsensibilität –was ist das?
Hochsensible (englisch: high sensitive) Menschen nehmen differenzierter wahr. Sie erleben 5-7mal intensiver als andere. Diese nervliche Disposition ist genetisch bedingt, also weder eine Krankheit noch eine Behinderung, sondern ein „Anderssein“.
Symptome dieses Andersseins können sich auf vier Ebenen bemerkbar machen:
Körperliche Ebene: z.B. Licht-und Geräuschempfindlichkeit, empfindliche Haut, Kopfschmerzen, sensibler Magen-Darmtrakt.
Gefühlsebene: z.B. schnelle Begeisterung und Enttäuschung, intensives Empfinden von Freude oder Schmerz, Hineinfühlen in andere.
Mentale Ebenen: z.B. ein sehr wacher Geist schon als Kleinkind, Neugierde, starker Wissensdurst, hohe Merkfähigkeit, Hinterfragen und Verstehen wollen…
Spirituelle Ebene: z.B. Intuitive Gewissheit, Interesse an Religion…
15-20% der Menschen sind hochsensibel. Man kann diese Disposition auf einer oder mehreren Ebenen haben.
Hochsensible Menschen erleben also intensiver und sind dadurch erheblich mehr Reizen ausgesetzt als andere. Diese Reizüberflutung beeinflusst ihr Verhalten, ihre Reaktionen. Sie will verarbeitet und verdaut werden, braucht Zeit und oft den Rückzug.
Wichtig ist dieses Anderssein zu erkennen, zu akzeptieren und wertzuschätzen. Hochsensible sind nicht falsch, sie sind anders – und dies bringt auch besondere Begabungen mit sich.
Nach dem Vortrag wurde lebhaft diskutiert. Es gab Aha-Erlebnisse, persönliche Berichte und ein neues Verstehen für den Umgang mit hochsensiblen Menschen.
Der Austausch war offen und wertschätzend, das Büffet wie immer vielfältig, lecker und schön präsentiert.
Was für ein schöner Rahmen für das – tatsächlich bereits – dreißigste Frauenfrühstück in unserer Gemeinde! Seit 2002 gibt es diese Veranstaltungen in der Rothenburgstraße. Mit einem Toast und mit Sekt wurde das Jubiläum gewürdigt.
Es war wieder einmal ein ganz besonderer Samstagvormittag! Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank dem Vorbereitungsteam!
Susanne Reichardt